DEAF SENTENCE – Language, Minority & the Arts
Szenischer Vortrag zu Gebärdensprache und Gehörlosenkultur
Samstag, 7. Juni 2003

Dom im Berg | Graz

In der Performance DEAF SENTENCE theatert Wolfgang Georgsdorf das Publikum in die Gehörlosenkultur und Gebärdensprache hinein.
„Was wir immer schon über Gehörlosenkultur und Gebärdensprache wissen wollten, und uns nie zu fragen getraut haben… Aber was als Vortrag beginnt, muss nicht immer als solcher enden …(lacht).“

Der Titel „Deaf Sentence“ ist ein Vexierbild und spielt mit der Interferenz von „Death Sentence“, dem englischen Wort für „Todesurteil“, und dem in der Aussprache kaum unterscheidbaren „Deaf Sentence“, das im Deutschen zweierlei bedeuten kann: „Gehörloser Satz“ oder „Gehörlosen-Urteil“ bzw. „Gehörlosigkeitsverurteilung“.

Gründe für die Dramatik eines solchen Titels und das Zutreffen des Wortspiels werden im Vortrag deutlich. Zu oft wurden und werden Gehörlose von Hörenden abgestempelt als stumm, dumm, taub, taubstumm, unbildbar, behindert, usw. Sehr schön lässt sich zeigen, dass diese vorherrschenden Bilder nicht nur verkehrt und infam sind, sondern vor allem auch lächerlich.

„Szenisch“ wird der Vortrag allein schon durch die vielen Gebärdenbeispiele sowie Interaktionen mit dem Publikum. Aber auch durch seinen Aufführungsrahmen: Mit GebärdendolmetscherInnen, die den Vortrag simultan übersetzen und somit neben dem Vortragenden weitere Akteure der Veranstaltung bilden. Aber damit nicht genug…

Themen des Vortrags:

– Was hat Gebärdensprache mit Kunst zu tun?
– Die Realität von Hören und Nichthören
– Das Wesen der Gebärdensprache
– Die Geschichte der Gebärdensprache
– Das Wesen der Gehörlosenkultur
– Expeditionen der Medizin ins Land der Gehörlosen: Ein Wirtschaftskrimi…
– Deaf Politics
– Vom Wert der Gebärdensprache nicht nur für Gehörlose, sondern für Hörende

Website des Projekts von 2003 (vormals www.deafdance.com)